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Seniorenpolitik muss Aufwertung erfahren

Pressemitteilung der Landesseniorenvertretung vom 8. April 2025

Was die Sachverständigen zum 9. Altersbericht der Bundesregierung anmerken, das kennen die Verantwortlichen der Landesseniorenvertretung (LSV NRW) aus dem Alltag: „Die konkrete Lebensrealität vieler älterer Menschen ist vom postulierten Ideal der gleichberechtigten, selbstbestimmten und mitverantwortlichen Teilhabe nach wie vor weit entfernt“, zitiert der LSV-Vorsitzende Karl-Josef Büscher deshalb zustimmend aus dem Bericht.
Der Anfang des Jahres erschienene 9. Altersbericht trägt den Titel „Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen“. Genau in diesen Spagat grätschen die kommunalen Seniorenvertretungen und ihr Dachverband, die LSV, in ihrer Arbeit hinein. „Unser Fokus liegt vor allem auf der Mitwirkung, dazu gibt es ja auch Seniorenvertretungen“, so Büscher. Deren Verankerung in den Gemeindeordnungen der Länder für ihre Kommunen sollte dringend erfolgen, wie es auch die Empfehlungen der Sachverständigen aussagen. „Leider sind wir in NRW davon aber noch mindestens ein Lichtjahr entfernt“, beklagt der LSV-Vorstand.
Bedauerlich sei vor allem, dass aktuell in der Politik lieber über Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen diskutiert werde als über eine Modernisierung, Vernetzung und Koordinierung zeitgemäßer Strukturen und Rahmenbedingungen für ältere Menschen auf allen Ebenen. „Denn Entscheidungen sind ja nicht allein eine Frage der Mittel, sondern der grundsätzlichen Einstellung zum Politikfeld Alter“, ist die LSV überzeugt.  Hier verlangen die Seniorenvertreter ebenso wie der Altersbericht eine Aufwertung und Stärkung der fachlichen und institutionellen Eigenständigkeit von Senioren- und Seniorinnenpolitik.
Besonderes Augenmerk haben die NRW-Seniorenvertretungen auf die auch im Bericht angemahnten Lösungen für bezahlbaren Wohnraum, für mehr Prävention und Rehabilitation im Gesundheitsbereich und in der Pflege sowie bei den Unterschieden zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt, gerade im Alter. „Für uns, die wir uns täglich in den Kommunen um eine Teilhabe und Mitwirkung der älteren Generation bemühen, steht fest: Alle Maßnahmen müssen nicht nur FÜR, sondern müssen MIT den Betroffenen gestaltet werden“, so Karl-Josef Büscher.

Karl-Josef Büscher
Vorsitzender

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